Nizār Qabbānī

Nizār Taufīq Qabbānī, geboren am 21. 3. 1923 als Sohn einer Damaszener Bürgerfamilie. Seinen Werdegang zum Dichter beeinflussten nach Qabbānīs eigenem Urteil maßgeblich drei Dinge: die stimulierende Umgebung des Damaszener Hauses mit seinem duftenden Garten, der Literaturunterricht seines Lehrers Ḫalīl Mardam Bek, des Verfassers der syrischen Nationalhymne, im Nationalen Wissenschaftlichen Gymnasium Damaskus sowie der aus Liebeskummer begangene Selbstmord seiner älteren Schwester Wiṣāl. Einziger Literat der Familie war der Onkel seines Vaters, der Pionier des arabischen Theaters Aḥmad Abū Ḫalīl al-Qabbānī. Beeinflusst von französischer Literatur, verfasste Qabbānī als 16-Jähriger auf einer Italienreise seine ersten Gedichte. Nach der Schulzeit begann er ein Jurastudium an der Universität Damaskus. 1945 wurde er in den diplomatischen Dienst Syriens aufgenommen und als Kulturattaché nach Kairo gesandt. 1946 heiratete er seine erste Frau; zwei Kinder. Bis 1966 war Qabbānī nacheinander in Ankara, London, Peking und Madrid tätig. Danach trat er aus dem diplomatischen Dienst aus und gründete 1967 das Verlagshaus “Manšūrāt Nizār Qabbānī” in Beirut, in dem von nun an seine eigenen Texte erschienen. Ein tragischer Einschnitt im Leben des Dichters war der Tod seiner zweiten Ehefrau Balqīs, die 1981 während des Libanesischen Bürgerkriegs bei einer Bombardierung der irakischen Botschaft starb. Tief erschüttert und frustriert über die ...